4xSample Beatboxcrew über das Beatboxen

Wie fängst Du mit dem Beatboxen an? War für Equipment brauchst Du für den Einstieg? Dies und mehr beantworten uns Mando und Phil von der 4xSample Beatboxcrew. Verpasse außerdem nicht das Livestream-Konzert am 20.09. aus unserem FlagShipStore in Berlin! Der Stream wird ab 18:00 Uhr auf unserer Facebookseite übertragen.

Die Idee zum Livestream

Wir stellen ein mal im Monat lokalen Künstler*innen aus Berlin unsere Livestreaming-Bühne für einen kleinen Auftritt zur Verfügung und bitten sie einen Spendenlink zu einem Festival/Club/Kollektiv ihrer Wahl mitzubringen. Durch die aktuell schwierige wirtschaftliche Situation für die Unterhaltungsbranche hilft jeder Taler, um ausgefallene Konzerte aufzufangen und wir wollen unsere Reichweite nutzen, um unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Eventbranche zu unterstützen. Mando und Phil unterstützen mit ihrem Livestream so das Cassiopeia aus Berlin. Schau auf der Spendenseite vorbei!

Interview mit zwei Beatboxveteranen

Das Duo 4xSample Beatboxcrew besteht aus dem zweifachen deutschen Beatbox Meister Mando und dem Stimmenimitator und Vokalakrobaten ChloroPhil. Beide trafen sich eines schicksalhaften Tages in der Bar11 in Berlin Kreuzberg. Das Publikum erwartete ein Battle zwischen beiden Künstlern. Stattdessen erlebte es die Gründung einer erfolgreichen Beatboxcombo.

Mando und Phil, ihr blickt auf eine lange Karriere als Beatboxer zurück. Doch wie habt ihr eure Leidenschaft dafür gefunden?

Es war in der Zeit gegen Ende der 90’er, wir waren damals so um die 15/16 Jahre alt. Durch jeweils einen unserer Kumpels sind wir über den deutschen Hip-Hop in die Kunst des Beatboxens eingeführt worden. Sich auszutauschen, stetig zu verbessern und sich vor allem miteinander musikalisch auszudrücken, hatte eine ungeheure Energie. Damals war die Beatbox noch recht rudimentär und erst Rahzel hat eine Generation von Beatboxern inspiriert, die voller Pioniergeist die Möglichkeiten des Beatboxens neu ausloten wollten.

Wo liegt eurer Meinung nach der Unterschied zwischen einer/einem Beatboxer*in und einer/einem gutenBeatboxer*in? Kann es jede*r lernen?

Jede*r kann das Beatboxen lernen! Die einen lernen schneller, die anderen langsamer. Spaß macht es allemal. Ein/e gute/r Beatboxer/in macht Folgendes aus:

  • Soundfülle/Variation – Wie viele Sounds werden beherrscht.
  • Tightness – Wie gut wird der Takt gehalten.
  • Musikalität – Klingt die Beatbox harmonisch oder ist es nur Krach.
  • Humor, Bühnenpräsenz, etc.
  • Das Wichtigste ist jedoch seinen eigenen Sound zu entwickeln, sich vom beatboxeneden Mainstream durch eigene Kreationen abzuheben.

Bei der Gitarre kann ich mir neue Effektgeräte holen, um meinen Sound zu erweitern. Wie kommt ihr zu neuen Sounds? Wie übt ihr sie?

Zuhören und nachmachen, immer weiter an einem Sound arbeiten, bis er sitzt und so klingt wie er soll. Auch mit der Materie an sich probieren wir viel rum. Also: was kann ich für Sounds produzieren, wenn ich mit meinen Lippen verschiedene Dinge tue. Des Weiteren ist die Beatboxcommunity ein großer Faktor. Auf Battles geht es nicht nur darum wer der/die Beste ist, sondern es ist eine regelrechte Sound-Tauschbörse. Es ist wie eine Messe auf der die neusten Sounds ausgestellt werden.

Theoretisch braucht ihr nur ein Mikrofon, um loszulegen. Auf manchen Konzerten sieht man eine Gitarre auf eurer Bühne. Was für Equipment nutzt ihr noch?

Wir nutzen die RC-505 von Boss. Die Loopstaition ist mittlerweile das Standardgerät für jeden Beatboxer. Wir nutzen die RC-505 um eigene Songs interpretieren zu können, dichte Atmosphären zu schaffen und manchmal auch um Geschichten zu erzählen. Für die Gitarre nutzen wir manchmal einen alten Verzerrer. Bei einem abendfüllenden Konzert nutzen wir bis zu vier Mikrofone, um für jede Situation den besten Sound zu haben.

Welche Tipps könnt ihr Musizierenden geben, die sich ans Beatboxing herantrauen möchten? Was für eine technische Ausstattung empfehlt ihr für den Anfang?

Das ist für uns mit die schönste Eigenschaft vom Beatboxen. Du brauchst am Anfangs erstmal nichts! Nur Motivation und ein Glas Wasser, den Rest trägst Du von Geburt an mit Dir rum. Auf YouTube wird in Tutorials sehr vieles in sämtlichen Sprachen der Welt übers Beatboxen erklärt. Wem das nicht reicht, besucht einen Workshop zum Einstieg. Bei Interesse kann man das auch persönlich von uns lernen.

Wer sich wirklich intensiver mit der Beatboxmaterie beschäftigen möchte, besorgt sich zum Anfang ein Metronom und Ohrstöpsel für eventuell vorhandene Mitbewohner. Danach holt man sich ein vernünftiges Mikrofon und eine Aktivbox. Am Anfang sollte ein SM58 genügen. Wir selbst nutzen das AKG D5. Das SM58 Beta A ist auch super. Zum Loopen empfiehlt sich das AUDIX OM7 und fürs Studio das SHURE SM7 B.