Interview – Tex Brasket

Oben Ohne

Das virale Video ist Anfang des Jahres entstanden. Seit dem ist viel im Leben von Tex passiert. Label, Verlage und Produzenten zeigten Interesse an seinem Talent. Auch wir sind über das Video auf ihn aufmerksam geworden. Umso mehr freuten wir uns endlich auf seinen Auftritt am 2. August im Zuge unserer Konzertreihe „Oben Ohne“.

Das Wetter wollte allerdings nicht mitmachen. Geplant war ein schönes Konzert auf unserer Terrasse mit Blick über die Dächer Berlins. Nach starken Regenfällen wurde das Konzert in den großen Veranstaltungsraum des Stockwerk5 verlegt.

Es folgten emotionale eineinhalb Stunden voller persönlicher, politischer und gesellschaftskritischer Texte. Mit seiner lockeren Art und von der Straßenmusik geprägtem Umgang mit dem Publikum, verzauberte Tex die Zuhörer und lockte das ein oder andere freundliche Lachen aus ihnen heraus. Nach einem schnell vergangenen Set mit Zugabe, durfte er sich unter tosendem Applaus endlich eine Pause gönnen und verschwand auf der Terrasse.

Fragen an einen Straßenmusiker

Da wir unsere Neugier über Tex nicht bändigen konnten, trafen wir ihn abseits des Trubels auf eine schnelle Fragerunde.

Deine Texte sind deutsch, oft politisch und persönlich. Wie würdest Du Deine Musik bezeichnen?

Egal ob Du mir eine Klampfe gibst oder mich mit einer Band auf die Bühne stellst, am Ende ist es alles Rock, wenn nicht sogar Punkrock.

Womit hast Du begonnen: Gesang oder Gitarre?

Beides. Ich hatte einen Nachbarn, der mir drei Griffe gezeigt hat und dann habe ich mit 12 Jahren meinen ersten Song geschrieben.

Du hast viel Erfahrung mit Straßenmusik. Welchen Einfluss hat das Spielen auf der Straße auf Deine Art Musik zu schreiben und zu performen?

Straßenmusik ist das Bootcamp für neue Songs. Du hast 30 Sekunden Zeit, dass die Leute den Song spannend finden und stehen bleiben. Dann weiß ich, dass mein Song funktioniert und ich kann ihn ausbauen. Die Straße selbst findet in meinen Texten statt. Zwischen den Songs durften wir das ein oder andere kurze vom Blues beeinflusste Riff hören. Welchen Effekt hatte der Blues auf Deine Art Gitarre zu spielen?

Mein leiblicher Vater ist Bluesmusiker in Texas und das prägt meine Musik. Mit 18 Jahren habe ich viel von der Musikszene an der Golfküste gelernt.

Abschließend: Was würdest Du Musikern mit auf den Weg geben, die gerne Straßenmusik machen?

Gutes Schuhwerk, dann klappt das mit dem ausdauernden Musizieren. Vor allem keine Mitleidstour und authentische Texte.

Wie kann man Straßenmusiker am besten unterstützen?

Das sieht sicherlich jeder anders, aber für mich sind es die kleinen Dinge des Lebens, zum Beispiel ein Lächeln oder aufbauende Worte an miesen Tagen oder Menschen, die meine Kunst zelebrieren mit Worten, wie „hör nicht auf“.

Von außen

Die zahlreiche Aufmerksamkeit trägt Früchte. Tex hat soeben seine erste Single „von außen“ veröffentlicht. In einer schnelllebigen und anonymen Welt ist es erfrischend von einer wahren Erfolgsgeschichte zu hören, wie man sie sonst nur aus Hollywood-Filmen kennt. Wir wünschen Tex viel Erfolg und freuen uns schon darauf seine Karriere zu verfolgen.